„so lächle, damit mehr Mandeln blühen“
ist eine Zeile aus dem Gedichtband „Das Bett der Fremden“ des großen arabischen Dichters Mahmud Darwisch (1941-2008), dessen wunderbare, wundersame Lyrik mich immer wieder aufs Neue begeistert
und inspiriert. Darwisch, einst als „Stimme Palästinas“ wortgewaltiger Kämpfer für die Freiheit seines Volkes, veröffentlichte 2002 diesen Zyklus aus Liebesgedichten. Das schien damals seltsam
vor dem Hintergrund weiterhin ungelöster Konflikte. Heute, im Jahr 2018 können wir seine Haltung verstehen; heute sind Stimmen des Hasses, der Drohungen, des Zynismus, der Verachtung laut und
umgangstauglich geworden. Heute verteidigen wir als Künstler eine Menschlichkeit an ihrem Ursprung: in der Begegnung zweier Menschen.
„Ich berühre dich, wie eine einzelne Geige einen fernen Ort berührt....“ - man kann das Spiel zweier Menschen kaum schöner beschreiben.; einen Ort
der Begegnung ins Auge fassend, den auch wir beim Musizieren suchen und erhoffen.
Übersetzung der Zitate von Stefan Weidner