Wünsche wagen
(Daniela Danz)
Horch die Schattenkante da des Blattes die Nadeln glatt
im Schnee heb den Regen segnend geht er
in die Tiefe fließt dies Lied sieh hier wir singen
Horch doch wo der Boden noch gefroren ob dort Pochen oder
Vogelflug und Funke - Grund genug zu hundert Wundern
Wo der Vogel flog sieht man keine Spur
wo die Wolke zog sah man Schatten nur
Um uns Geäst in dem wir sitzen halten
die Gesichter hell ins Licht wenn als
lang gekannte Wandrer unsre Wünsche
durch die Alleen des Alltags bummeln
Wünsche wie einander lange kennen und
verlegen werden wie vor dreißig Jahren
oder rausrennen und draußen hat alles
nur darauf gewartet daß du kommst
die Bäume und die Straßen dieser Stadt
und graue Katzen grüßen dich als Stern
So einfach ist Regen der fällt wenn wir
gehen einander begleiten und hinüber
greifen in des anderen Klang auf Tropfen
vertrauende Boote aussetzen rudern
Uns zurufen was wir sehen und schließlich
gehen durch unsere Köpfe schöne Reden
die wir festhalten wollen aber der Regen
der einfache Regen verwischt ihre Spur
Wo der Vogel flog sieht man keine Spur
wo die Wolke zog sah man Schatten nur
Wo der Vogel flog sieht man keine Spur
wo die Wolke zog sah man Schatten nur
Sing sag was war am Anfang war zart war hart das Wagen
erster Wege Grenzen sprengen: schenken wir der Welt
dies Klingen bricht ein Schimmer Licht ins Finster
Sing vom hohen Bogen voller Hoffen vom großen offnen Ton
der durch die Luft gerufen trug und wurde Anfang
mag das Wagen uns noch jahrlang tragen
(© Daniela Danz; Abdruck mit freundlicher Genehmigung der Autorin)